November 2017: ACHTUNG: FALSCHE POLIZISTEN ! ! !

Seit Anfang November meldeten sich über 200 Personen im gesamten Main-Taunus-Kreis, die betrügerische Anrufe von „Falschen Polizisten“ erhalten hatten. Die allermeisten der angerufenen älteren Menschen reagierten richtig, indem sie das Telefonat beendeten und die „richtige“ Polizei verständigen. Leider kamen die Trickbetrüger bei mehreren Opfern zum Zuge mit zum Teil höheren fünfstelligen Schadenssummen.

In seinen verschiedenen Artikeln hat der Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren Gernot Prayon schon ausführlich über die Tricks von skrupellosen Betrügern berichtet. Gerade hat ihn eine hiesige gute Bekannte angerufen und über einen Anruf eines „Polizisten“ informiert, der, angeblich von der Hofheimer Polizei, ihren Namen in einem  Buch gefunden habe nebst allen Auskünften über ihr Vermögen und ihre solide generelle Situation. Er käme gleich vorbei. Nach ihrer Bemerkung, dass sie nichts habe, habe er aufgelegt. Clevererweise hat die Bekannte sofort die Polizeistation Hofheim informiert und Ihre Vermutung bestätigt bekommen. Es zeigt: Noch nie war die Situation so ernsthaft wie jetzt: FALSCHE POLIZISTEN sind nun auch hier zu Gange, wo sie mit üblen Tricks primär Senioren „bearbeiten“. Schamlos werden bei der Kontaktaufnahme simulierte Geräusche aus dem Hintergrund vorgespielt, die eine „echte“ Festnahme suggerieren und dabei die typischen zwitschernden Funkgeräusche abspielen. Leider gelingt es den Ganoven immer wieder Senioren so einzuschüchtern, dass sie bereit sind, große Vermögensteile zusammenzustellen, um sie den avisierten „Polizisten“, die in Kürze vorbeikommen, zu übergeben. Ein wesentlicher Fehler der Betrogenen: Unter Schock oder aus Scham melden sie sich gar nicht oder erst Tage später bei der Polizei, was zeitnahe erfolgreiche Recherchen erheblich behindert. Ein wichtiges Indiz: Es handelt sich bei den Anrufern insbesondere um Ausländer mit holprigen Deutschkenntnissen.

Gernot Prayon

Die Polizei nimmt die aktuellen Betrugsserien zum Anlass, um erneut folgende Tipps und Hinweise zu geben:

  • Das Vermögen von Privatpersonen wird niemals für Ermittlungen oder Festnahmen genutzt oder vorsorglich sichergestellt
  • Polizeibeamte werden Sie nie nach Vermögensverhältnissen am Telefon oder an der Haustür fragen
  • Machen Sie niemals Angaben zu Ihren Vermögenswerten, wertvollen Gegenständen in ihrer Wohnung, Ihren Lebensverhältnissen oder persönlichen Geldverstecken
  • Lassen Sie sich nicht am Telefon unter Druck setzen und behalten Sie auch gegenüber vertrauenserweckenden Personen eine gewisse Skepsis
  • Legen Sie im Zweifel einfach auf
  • Wichtig: Die Polizei ruft niemals mit der Notrufnummer 110 oder ähnlichen Kombinationen an! Diese Nummer wird grundsätzlich nicht übertragen
  • Sollten Sie sich beim Telefonat unter Druck gesetzt fühlen, beenden Sie das Gespräch und informieren Sie die örtliche Polizei!
  • Bitte beherzigen Sie diese sehr gut gemeinten Ratschläge. Wir wollen Sie schützen und ihnen nicht sagen müssen, dass Sie Opfer eines Trickbetrügers wurden und die Ermittlungen sich in diesen Fällen schwierig gestalten
  • Gerne können Sie weitere Informationen durch die Polizeiliche Beratungsstelle, Telefon (06192) 2079-231, oder unter polizei-beratung.de erfahren
  • Darüber hinaus bieten auch die Sicherheitsberater für Senioren/innen Einzelberatungen und regelmäßige Vorträge an, um über die Maschen der Betrüger aufzuklären
  • Weitere Informationen erhalten sie unter

seniorenberater.help und praeventionsrat.de

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